Gott bzw. Repräsentanten einer Kulturgemeinschaften prägten eine für die Evolution von Organisation wegweisende Metapher: „Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde“. Designen wir die Organisationen nach unseren Bedürfnissen oder werden wir Sklave mehr oder weniger zauberhafter Organisationsformen? Digitalisierung verändert fast alle mit Kommunikation, Organisation und Ästhetik befassten Dienstleistungen grundlegend. Zu den erfreulichen Auswirkungen dieser Stufe kultureller Evolution gehört, dass ein viel größeres Spektrum an Organisationsformen mittels Kommunikations-Architekturen, Collaboration Tools und Feedback-Systemen abbildbar ist als in den Jahrtausenden zuvor. Weil diese Transformation erst ansatzweise begriffen ist, tragen die Gesellschaftsformen offline diesem Zugewinn an Freiheitsgraden und Kontrollmöglichkeiten bislang nur selten Rechnung. Hätten Menschen sich in früheren Epochen für die gemeinsame Erreichung konsensfähiger Ziele begeistert, so hätten sie einen Verein, eine Kirche, eine gesetzlich definierten Gesellschaftsform für Geschäftsorganisation gegründet. Heute fragen wir angesichts einer gemeinschaftlich als attraktiv befundenen Zielstellung als erstes nach der Eignung mehr oder weniger bekannter Collaboration Tools, nach Methoden für rasches Community Building sowie nach Kommunikationsarchitekturen.
Anlässlich der Gründung unserer Neue Systeme GmbH haben wir selbst die bemerkenswerten Kontraste zwischen Code und Law, zwischen den aus einer anderen Zeit ungebrochen übernommenen, rechtlich vordefinierten Gesellschaftsformen und den Möglichkeiten für Innovation, Kokreation, Netzwerkbildung und Organisation als stark empfunden. Vgl.: https://youtube.com/watch?v=pcYJTIbhYF0 und https://youtube.com/watch?v=0aa8EoEMCBs sowie revolut.com versus https://n26.com Bspw. die Entscheidung für die Gesellschaftsform GmbH wäre in der Schweiz, in Estland, China anders ausgefallen. Die Beschränkung durch lokale Restriktionen aus technologisch völlig anderes geframten Kulturepochen ist nicht nur Motiv für die Abwanderung der besten Köpfe aus europäischen Bürokratien sondern eines der Ärgernisse schlechthin für uns Organisationsdesigner.
Das Ausmaß, in dem die phantastischen Chancen für die kulturelle Evolution unserer Spezies so offensichtlich durch staatlich gedeckte Verschwörungen sabotiert werden, frustriert in dem Ausmaß, als Kompetenzträger für Organisationsentwicklung es vermögen, die Wechselwirkungen von Brain-Computer-Interfaces sowie Brain-Organization-Interfaces voraus zu denken.
Nur aus Rücksicht auf unseren argumentationsstarken Gesellschaftsrechtler und Philosophenkollegen M. A. Mochner – Autor von „Der Staatswahn“ – haben wir vorerst von Palastrevolution / Emigration nach Tuvalu abgesehen, sinnen aber über Guerilla Kommunikation und subversive Übernahme der Staatsgewalt zu Lebzeiten intensiv nach.
Lobenswert sind immerhin die Leitsignale unserer politischen Avantgarde bezüglich der Frage, auf welche Optionen funktionaler Organisation man sich besser „nicht wirklich“ verlassen sollte. https://gruenderfreunde.de/digitale-auswanderung-die-estnische-e-residenz-macht-es-moeglich/
https://derwesten.de/politik/ministerpraesidentin-will-von-norwegen-und-estland-lernen-id11854731.html